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Drei Techniken für sicheres Rennradfahren

Sicherheit ist das A und O beim Rennradfahren. Wir haben dir bereits einige Tipps zur Sicherheit im Straßenverkehr gegeben, wie z. B. dass du Lichter haben und Kleidung mit reflektierenden Details tragen sowie ständig darauf achten solltest, was um dich herum geschieht. Und dass du immer davon ausgehen solltest, dass andere Fahrzeuge oder Fußgänger dich nicht sehen können.

Die eigene Sicherheit hängt oft von dem eigenen Können ab. Mit den folgenden drei Technikübungen kannst du deine Skills verbessern und damit dein Selbstvertrauen stärken und letztlich deine Sicherheit auf dem Rennrad erhöhen. Suche dir zum Üben eine ruhige Straße mit wenig Verkehr, das gilt insbesondere dann, wenn du Anfänger bist. Nun zu den drei Technik-Skills, an denen wir arbeiten werden:

  1. Vollbremsung ohne zu stürzen oder mit dem Hinterrad auszubrechen 
  2. Bergab Kurven fahren 
  3. Beim Fahren aus dem Sattel gehen 

Vollbremsung ohne zu stürzen oder mit dem Hinterrad auszubrechen

Im Notfall (eine sich öffnende Autotür, ein Fußgänger, der deinen Weg kreuzt, ein voranfahrender Radfahrer, der bremst) und wenn keine andere Möglichkeit bleibt, muss man hart in die Bremsen greifen, das gilt vor allem für die Vorderbremse, denn sie hat die größte Bremskraft. Aber Vorsicht, wenn du zu stark bremst, kannst du über den Lenker fliegen und/oder das Hinterrad könnte ausbrechen.

Wie lässt sich ein Sturz vermeiden? Verlagere dein Gewicht nach hinten, indem du dein Gesäß hinter dem Sattel platzierst. Je stärker du bremst, desto weiter solltest du nach hinten rutschen.

Wie verhindern, dass das Hinterrad ausbricht? Hier gibt es zwei Möglichkeiten: 

  1. Klickpedale nach oben ziehen, sodass das Hinterrad kurz den Bodenkontakt verliert. 
  2. Etwas Druck vom Bremshebel nehmen und Bremsen wieder anziehen, um ein Blockieren des Hinterrads zu verhindern.

Das Fahrrad sollte beim Üben beider Techniken so gerade wie möglich stehen. Staub, Sand, Steine o.a. erhöhen die Rutschgefahr. Bei Regen sieht das Ganze anders aus. Hier findest du weitere Informationen über das Fahren bei nassem Wetter.

Bergab Kurven fahren

Wir wollen jetzt keinen auf Nibali auf seinem Weg zum Sieg beim Giro di Lombardia 2015 machen, aber zu wissen, wie man seinen Körper zur richtigen Gewichtsverteilung positionieren muss, ist entscheidend für eine sichere Kurvenfahrt. Bei der Abfahrt des Italieners können wir beide Techniken aus Punkt eins und jene aus Punkt zwei sehen. 


Wir dürfen jedoch nicht vergessen,
dass wir uns nicht in einem Rennen befinden. Es gibt andere Fahrzeuge auf der Straße, wir müssen in unserer Spur bleiben und dürfen beim Abbiegen nicht auf die Gegenfahrbahn wechseln. Außer es ist absolut notwendig, um einen Unfall oder einen Sturz zu vermeiden.

Beginnen wir mit der richtigen Körperposition. Das Bein innen sollte oben auf 12 Uhr sein, das äußere unten auf 6 Uhr. Wenn du das Knie auf der Kurveninnenseite öffnest, verlagerst du dein Gewicht nach innen und erzeugst einen Windwiderstand, der dir hilft, die Kurve zu nehmen oder deine Kurvenlinie zu korrigieren.

Je tiefer dein Schwerpunkt, desto besser kannst du das Rad beherrschen. Bei Abfahrten ist es daher ratsam, mit den Händen an den Drops zu fahren (ein Finger immer am Bremshebel) und den Oberkörper nach unten zu verlagern. Auf diese Weise verteilst du außerdem dein Körpergewicht auf beide Räder, was dir mehr Grip und Stabilität verleiht.

Nimm die Kurven vorausschauend, indem du schon vorher anbremst. Wenn nötig, kannst du beide Techniken aus Punkt eins anwenden. Blick dabei immer nach vorne, um zu wissen, wie die Kurve verläuft. Bringe deinen Körper in Position, nimm etwas Druck von den Bremsen, um dich auszurichten und achte dabei immer auf Hindernisse auf der Straße oder auf Veränderungen in der Kurve, um deine Position auf dem Rad anpassen zu können.

Achtung, wenn du aus der Kurve heraus wieder anfängst zu treten und das Fahrrad sich noch in Schräglage befindet. Wenn du das Bein innen absenkst, berührst du mit dem Pedal wahrscheinlich die Straße, das Hinterrad gerät ins Hüpfen, verliert den Kontakt zum Boden und du stürzt wahrscheinlich so wie Pavel Sivakov bei der Dauphine 2020.


Wendest du Kraft auf, während das Rad sich noch in Schräglage befindet, kann es sein, dass es nicht genügend Grip hat und dein Hinterrad wie bei
Richie Porte 2015 ausbricht.


Diese Technik sollte nur auf vertrauten Abfahrten geübt werden, vorzugsweise auf gutem Asphalt und mit wenig Verkehr.
Das Ziel ist es, weniger verkopft und mit mehr Lockerheit und Selbstvertrauen an die Sache rangehen zu können. Sie ist ein wichtiger Skill bei Abfahrten, der Übung braucht und schnell wieder verloren gehen kann.  

Beim Fahren aus dem Sattel gehen

Du bist gerade aus der Kurve gekommen und brauchst mehr Power, um schneller zu werden. Das geht am besten, indem du aus dem Sattel gehst, so kannst du mehr Kraft auf die Pedale ausüben. Die richtige Vorgehensweise dabei ist nicht nur wichtig, um bei einer Abfahrt oder einem Sprint wieder in Fahrt zu kommen, sie spielt auch in Sachen Sicherheit und Komfort eine entscheidende Rolle.

Zunächst drei Tipps:

  1. Bevor du aus dem Sattel gehst, Hände fest am Lenker. Bei einem Rennradlenker an die Hörnchen oder Drops fassen. Bei einem flachen Lenker an die Lenkergriffe. Nicht aus dem Sattel gehen, wenn du keinen guten Halt hast. Und Achtung, wenn es regnet oder kalt ist, sonst geht es dir wie Geraint Thomas bei der Tour de Romandie.
  2. Es ist nicht ratsam, den Lenker in der Mitte zu greifen. Du verlierst dadurch an Stabilität und Kontrolle, kannst das Rad nicht mehr so gut im Gleichgewicht halten und beherrschen.
  3. Bevor du aus dem Sattel gehst, schalte in einen höheren Gang, damit du mehr Kraft auf die Pedale ausüben kannst. Wenn deine Trittfrequenz zu hoch ist, fährst du im falschen Gang und kannst keine Kraft aufbringen, das Gleichgewicht verlieren, stürzen oder zumindest eine böse Überraschung erleben. Wenn du mehr über den richtigen Umgang mit Fahrradgangschaltungen erfahren möchtest, findest du in diesem Beitrag weitere Informationen.

Hände fest am Lenker und richtiger Gang – check! Wie kommen wir nun aus dem Sattel? Wenn du dein vorderes Bein (das rechte Bein, wenn du Rechtshänder, das linke, wenn du Linkshänder bist) zwischen 12 und 1 Uhr auf der Pedaluhr hast, gehe leicht nach vorne aus dem Sattel und benutze dein Bein als Stütze (zusammen mit deinen Händen), um dich auf die Pedale zu stellen. Während du weiter in die Pedale trittst, benutze deine Arme, um das Fahrrad auszubalancieren.

Es wird dir anfangs schwerfallen, mit deinem zweirädrigen Freund den richtigen Rhythmus zu finden. Die Synchronisation braucht Übung, aber mit der Zeit klappt das ganz automatisch. Du wirst deinen eigenen Stil finden. Es gibt Radsportler, die gerne viel Kraft bei niedriger Trittfrequenz aufwenden und es gibt Fahrer wie Alberto Contador, die für ihren Tanz auf dem Rad berühmt sind: 


Durch die Änderung der Körperhaltung können sich
die Muskeln und das Gesäß entspannen, was die Fahrt angenehmer macht. Manchmal gewinnt man auch mehr Kontrolle und Sicherheit, z. B. wenn man stark bremst, Unebenheiten abfedert oder mit Bunny Hops Schlaglöchern ausweicht. Und dann, wenn es bergauf geht oder die Zeichen auf Sprint stehen, können deine Beine wieder volle Power geben.

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