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Gel oder Energieriegel? Vor- und Nachteile

Dem Körper beim Training Kohlenhydrate zuzuführen, steigert die eigene Leistungsfähigkeit, das gilt für den Radsport ebenso wie für andere Sportarten. Der Körper eines trainierten Radsportlers kann bei einem 2:1-Verhältnis von Maltodextrin zu Fruktose bis zu 120 g Kohlenhydrate pro Stunde verwerten. So viel zur Wissenschaft. Auf dem Markt gibt es unzählige Angebote, mit denen man sich exakt diese Menge an Energie zuführen kann. Gels und Energieriegel sind zwei davon. Werfen wir einen Blick auf ihre Vor- und Nachteile:

Vorteile von Energy-Gels

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  • Hohe Energiedichte. Nur wasserverdünnte Kohlenhydrate. Keine Ballaststoffe, Proteine oder Fette.  
  • Leicht verdaulich. Sollten sie nur wenig Wasser enthalten, so rät es sich, beim Verzehr etwas zu trinken (etwa 200 ml) und so die Magenentleerung zu beschleunigen.
  • Kohlenhydrate werden schnell resorbiert. Hat einen erst einmal der Hungerast ereilt, ist es zwar erst einmal zu spät und die Leistung sackt ab, doch mit Energy-Gels lässt sich dem Mann mit dem Hammer schnell wieder der Garaus machen.
  • Sie lassen sich leicht transportieren und auf dem Rad essen. Ein wichtiger Faktor, wenn man nicht viel Platz in den Trikottaschen oder auf dem Fahrrad hat oder wenn man an einem Wettkampf oder einem Event teilnimmt, bei dem Tempo und Action angesagt sind.
  • Es gibt sie in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ob man es nun lieber klassisch (Erdbeere, Orange, Zitrone, Cola) oder ausgefallener mag (Minze, Erdnussbutter, Rote Beete und Zitrone), hier ist definitiv für jeden Geschmack etwas dabei. Es gibt sogar Gels ohne Geschmack.
  • Man kann sie nicht plattdrücken, sie werden nicht weich und sie schmelzen nicht. Ein Gel geht nur sehr selten im Trikot auf oder platzt. Vergisst man sie allerdings über längere Zeit im Trikot, so können spitze Gegenstände die Verpackung durchbohren oder beschädigen.

Nachteile von Energy-Gels

  • Wenig Texturvielfalt. Je nach Menge des enthaltenen Wassers können die Gels wässriger oder fester sein.
  • Eine derart hohe Konzentration an Kohlenhydraten kann bei manchen Menschen zu Magenproblemen führen, insbesondere dann, wenn die Gels nur ab und zu, ohne Wasser oder zum falschen Zeitpunkt konsumiert werden.
  • Wenn man allergisch auf Fruktose reagiert, ist die Auswahl begrenzt und man muss auf die Inhaltsstoffe achten. Das Gleiche gilt auch für Riegel und jedes andere Produkt.
  • Einmal geöffnet, muss das Gel komplett verzehrt werden. Es sei denn, die Verpackung hat einen Schraubverschluss.
  • Gels absorbieren Wärme, sowohl vom Körper als auch von außen. Leider kann man nichts dagegen tun und obwohl warmes Gel nicht besonders gut schmeckt, ist es immer noch besser, als dass einem die Puste ausgeht.
  • Sie können nicht geteilt werden. Es sei denn, man steht seinen Teamkameraden sehr nahe und niemand aus der Gruppe ist pingelig.
  • Klebrige Hände. Das Gel läuft leicht die Finger herunter und hinterlässt einen klebrigen Film auf den Händen, dem Lenker und einfach allem, mit dem man in Berührung kommt.
  • Klebriges Trikot. Wenn das Gel nicht gut ausgedrückt wird, kann ein Rest in der Verpackung verbleiben und später im Trikot auslaufen.
  • Die Gels müssen mit dem Mund geöffnet werden. Das abgerissene Stück dann einfach mit den Fingern aus dem Mund nehmen und in die Tasche stecken. Bitte nicht einfach wegwerfen! Genau aus diesem Grund bieten mittlerweile viele Hersteller Öffnungssysteme an, bei denen das abgerissene Stück am Rest der Verpackung hängen bleibt.

Vorteile von Energieriegeln

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  • Man hat das Gefühl, wirklich etwas in Mund und Magen zu haben. Und das gilt sowohl für die Zutaten (Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte) als auch für den Kauvorgang. Doch hängt dies auch immer von der Beschaffenheit und Form des Riegels ab. Weiche Riegel zergehen quasi auf der Zunge, Riegel mit mehr Getreide und Nüssen erfordern mehr Kauleistung.
  • Sie liefern dank der Inhaltsstoffe sowie des Kau- und Verdauungsvorgangs peux a peux Energie, und das dauerhaft. Wie oben kommt es aber auch hier auf die Textur und Form des Riegels an.
  • Große Geschmacks-, Textur- und Formvielfalt. Dies liegt nicht zuletzt auch an der großen Vielfalt an festen und flüssigen Zutaten: Getreide, Trockenfrüchte, Nüsse, Honig, Erdnussbutter, Ahornsirup, Schokolade…
  • Hat man die Verpackung nicht komplett aufgerissen, kann man immer nur ein Stückchen genießen und sich den Rest für später aufheben.
  • Lässt sich gut mit den Teamkameraden teilen. Hierfür einfach ein Stück abbrechen oder -schneiden. Eine gute Möglichkeit, neue Geschmacksrichtungen und Konsistenzen zu entdecken.

Nachteile von Energieriegeln

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  • Kohlenhydrate werden langsamer absorbiert. Ein Problem, wenn der Körper nach schneller Energie verlangt.
  • Enthalten die Riegel viele Ballaststoffe, Fett oder Eiweiß, verlangsamen sie die Magenentleerung und können Magen-Darm-Probleme verursachen.
  • Sie sind schwieriger zu essen, weil man sie kauen muss. Auch wenn einige Texturen sehr weich sind, in Momenten hoher Intensität, Geschwindigkeit und Action kann dies trotzdem zu Problemen führen.
  • Sie brauchen mehr Platz als Gels und wiegen mehr.
  • Manche Verpackungen lassen sich nur schwer mit den Zähnen öffnen. Außerdem können Teile des Riegels leicht aus der Hand oder dem Mund fallen.
  • Hitze und Druck können die Riegel zerquetschen, zerbrechen oder aufweichen. Doch das ist abhängig von der Art der Zutaten, der Form des Riegels und den Wetterbedingungen.
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Ziehen wir drei wichtige Schlüsse:

  • Gels sind ideal für Momente mit hoher Intensität und viel Action und eignen sich perfekt, wenn der Körper nach schneller Energie verlangt.
  • Riegel sind eine mittel- bis langfristige Energiequelle. Man braucht mehr Zeit und einen relativ ruhigen Moment im Sattel, um sich einen Riegel zu nehmen und ihn zu öffnen, zu essen und zu verdauen. 
  • Kombiniert man Gels und Riegel richtig miteinander, fährt es sich definitiv am besten.

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