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Verschiedene Arten von Laufrädern – kurz und knapp zusammengefasst

Könntest du als Radsportler auf Anhieb Material, Größe, Felgentiefe und den genauen Typ deiner Laufräder benennen? Gut möglich, dass dir einige dieser Details überhaupt nichts sagen, entweder weil du dich entweder noch nie damit beschäftigt hast oder weil es aufgrund der vielen Möglichkeiten auf dem Markt und der Entwicklung neuer Technologien in den letzten Jahren praktisch unmöglich ist, alles zu wissen. Aber keine Sorge, Rettung naht: In diesem Artikel wollen wir uns mit den verschiedenen Laufradmodellen beschäftigen – geordnet nach Größe, Material, Felgentiefe, Felgenbreite innen/außen, Reifentyp und Bremssystem.

Die gängigsten Laufradgrößen im Radsport

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Im Folgenden findest du eine Liste der gängigsten Laufradgrößen für die einzelnen Disziplinen:

MTB

26″, 27,5“ und 29“: 26“ findet man noch bei älteren Rädern und bei einigen kleineren Modellen. 27,5″-Laufräder bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Wendigkeit von 26“-Laufrädern und dem Rollwiderstand und der Stabilität von 29″-Laufrädern. 27,5″-Laufräder werden häufig bei Mountainbikes verwendet, wenn auch 29“-Laufräder nach wie vor die bevorzugte Laufradgröße für Mountainbikes sind. Sie bieten eine bessere Leistung in schwierigem Gelände und bei Hindernissen, eine bessere Traktion bei Steigungen und eine höhere Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten.

Rennrad & Gravel

700c: Standard-Laufradgröße im Rennrad- und Gravel-Sport. 

650b: Beliebt bei Gravel-Sportlern, da sie mit breiteren Reifen gefahren werden können und mehr Komfort und Traktion auf unebenem Gelände bieten.

Bei kleineren Rädern verhält sich das Ganze ein wenig anders. Wenn du mehr über die verschiedenen Laufradgrößen von 12″ bis 24“ erfahren möchtest, wirf gerne einen Blick auf diesen Blogbeitrag zum Thema “Wie wähle ich die richtige Fahrradgröße aus?”

Materialien

Zu diesem Thema gibt es nicht viel zu sagen, denn es gibt nur zwei: Aluminium und Carbon. Beide haben ihre Vor- und Nachteile:

Aluminium: langlebig, stark und kostengünstig. Dafür sind Aluminiumräder schwerer, weniger steif und haben aerodynamische Nachteile. Sie kommen bei vielen Fahrrädern in allen Disziplinen zum Einsatz. 

Carbon: Ein leichtes und unnachgiebiges Material mit hervorragenden Eigenschaften in Bezug auf Gewicht, Steifigkeit, Stoßdämpfung und Aerodynamik. Nachteil: Carbonräder sind teurer als Aluminiumräder.

Felgentiefe

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Unter der Felgentiefe oder dem Felgenprofil eines Fahrrades versteht man die Höhe des äußeren Felgenrandes, die sich auf die Aerodynamik, die Steifigkeit, die Stabilität und den Komfort auswirkt. Hier ein kurzer Überblick über die gängigsten Profile:

Hochprofil-Felgen:

Mehr als 50 mm tief. Sie bieten aerodynamische Vorteile und sind im Radrennsport, beim Zeitfahren und im Triathlon sehr beliebt. Sie bieten eine höhere Steifigkeit und eine bessere Kraftübertragung, sind aber tendenziell schwerer, weniger reaktionsfreudig und anfälliger für Seitenwind.

Mittelprofil-Felgen:

Zwischen 35 mm und 50 mm tief. Sie bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aerodynamik, Steifigkeit und Gewicht. Sie sind am vielseitigsten und daher bei Rennrädern, aber auch bei Mountainbikes zu finden.

Niedrigprofil-Felgen:

Weniger als 35 mm tief. Sie sind leichter und bieten ein besseres Handling und Beschleunigungsverhalten. Sie sind weniger aerodynamisch, aber stabiler bei Seitenwind. Sie sind besonders für bergiges Gelände geeignet.

Kastenprofil-Felgen:

Vollkommen flache Felge ohne Tiefe oder Wölbung. Dieser Felgentyp ist klassisch, einfach und robust und bietet eine gute Stoßfestigkeit und Langlebigkeit. 

Äußere und innere Felgenbreite

Die äußere Felgenbreite meint den Abstand zwischen den Außenkanten der Felge. Sie beeinflusst die Stabilität, die Aerodynamik und die Kompatibilität mit Fahrradtyp und Reifen.


Die Felgeninnenbreite meint den Abstand zwischen den Innenkanten der Felge. Sie ist von großer Bedeutung, da sie die Breite des Reifens bestimmt, der auf einem bestimmten Rad verwendet werden kann.

Erkundige dich beim Hersteller der Räder und Reifen, welche Breite und welcher Reifendruck für eine optimale Kompatibilität und Sicherheit verwendet werden sollten.

Verschiedene Reifentypen

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Der Markt bietet Laufräder mit Felgen für die drei gängigsten Reifenarten: Schlauchreifen, Drahtreifen und Tubeless-Reifen.

Schlauchreifen

Da der Schlauchreifen auf die Felge aufgeklebt wird, hat die Felge keine Wände oder Haken, die den Reifen halten. Die Oberfläche ist praktisch flach mit einer leicht erhöhten Mittelrille.

Dieser Reifentyp wird hauptsächlich im Profiradsport und in bestimmten Disziplinen wie Cyclocross verwendet. Vorteil: geringes Gewicht. Nachteile: komplizierte Montage und aufwändige Pannenbehebung unterwegs.

Drahtreifen

Der bei Rennrädern gebräuchlichste Reifentyp. Er benötigt einen Schlauch zwischen Reifen und Felge, der beim Aufpumpen durch das Ventil den Reifen an die Felge drückt und den Reifenwulst mit dem Haken fixiert. 

Vorteile: Einfache Wartung und unkomplizierte Pannenbehebung unterwegs. Nachteil: das hohe Gewicht. Aber: Der Markt bietet auch sehr leichte Drahtreifenfelgen.

Tubeless-Reifen

Vor allem im Mountainbike- und Gravel-Sport verwendet, aber auch im Rennradsport auf dem Vormarsch. 

Tubeless-Felgen (mit oder ohne Haken) können mit Schlauch und Drahtreifen verwendet werden, wenn der Reifen mit der Innenbreite der Felge kompatibel ist und der vom Hersteller empfohlene Mindest- und Höchstdruck eingehalten wird.

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Auch gibt es Felgen, die, obwohl sie eigentlich für Drahtreifen konzipiert sind, „Tubeless-ready“ sind. Das bedeutet, dass die Felge so konstruiert ist, dass sie mit dem Tubeless-System kompatibel ist, aber für eine korrekte Montage und Abdichtung Felgenband und Tubeless-Dichtmittel benötigt. Hier gilt es besonders, die Anweisungen und Empfehlungen des Herstellers zu befolgen, um Probleme zu vermeiden.

Tubeless-Felgen benötigen kein Dichtband, da sie über spezielle Eigenschaften verfügen, die eine luftdichte Abdichtung und einen sicheren Halt des Wulstes gewährleisten.

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Die Hookless-Technologie ist relativ neu und kam zuerst im Mountainbike-Sport und in den letzten Jahren auch im Rennrad- und Gravel-Bereich zum Einsatz. Einige Hersteller haben sich sofort für die Hookless-Technologie entschieden, da die Carbonfelge durch den Wegfall des Hakens einfacher und kostengünstiger herzustellen ist, weniger wiegt und aerodynamische Vorteile bietet. 

Das System der hakenlosen Felge ist jedoch nicht ganz einfach und bietet wenig Spielraum für Fehler, da es auf einer nahezu perfekten Passung zwischen Felge und Reifen und der Anwendung eines bestimmten Luftdrucks beruht. Bei niedrigem Reifendruck, wie beim Mountainbiking, ist der Spielraum ausreichend, es sei denn, die Reifen werden bis zum Maximum aufgepumpt. Auf der Straße hingegen, wo höhere Reifendrücke verwendet werden, ist Vorsicht geboten und die Empfehlungen des Laufradherstellers bezüglich kompatibler Reifen und maximalem Reifendruck sind unbedingt zu beachten.

Das Problem ist nur, dass Radsportler sich all dieser Dinge oft nicht bewusst sind, sei es aus Unwissenheit, Unerfahrenheit oder weil der Fahrradhändler sie nicht darauf hingewiesen hat. Als ob es nicht schon schwierig genug wäre, die Innenbreite seiner Felgen zu kennen. Aber auch zu wissen, dass für bestimmte Innenbreiten nur 28-mm-Reifen bestimmter Marken verwendet dürfen und der Luftdruck 5 bar oder 72,5 psi nicht überschreiten sollte!?

Wenn du dein Fahrrad also erst in den letzten 2 bis 3 Jahren gekauft hast, solltest du zunächst prüfen, welche Felgenart es besitzt, und dich dann über die Empfehlungen und Kompatibilitäten des Herstellers informieren, insbesondere in Bezug auf das Hookless-System.

Bremssystem

Schließlich kommen wir zu den beiden gebräuchlichsten Arten von Bremssystemen: Felgenbremsen und Scheibenbremsen. Auch wenn die Felgenbremse, gemessen an den heute hergestellten und verkauften Fabrikaten, immer mehr an Bedeutung verliert.

Felgenbremsen benötigen eine Seitenwand, an der die Bremsbeläge reiben können. Dabei handelt es sich um eine spezielle Bremsfläche, die Räder mit Scheibenbremsen nicht benötigen. Abgesehen von diesem großen Unterschied, sind Scheibenbremsräder zusätzlich so konstruiert, dass sie den Bremskräften der Scheibenbremsen von allein standhalten.

Fazit: Der Markt bietet eine große Vielfalt an Laufrädern, die sich aus den zahlreichen Kombinationen der oben genannten Merkmale ergeben. MTB-, Rennrad- und Gravel-Laufräder sind auf unterschiedliche Fahrstile, Geländebedingungen, technologische Entwicklungen, persönliche Vorlieben und Markttrends ausgerichtet, die wiederum Design und Produktion bestimmen, um so den Bedürfnissen und Anforderungen der Radsport-Community gerecht zu werden.

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