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Fixie oder Fahrrad mit Gangschaltung. Was ist besser für das Fahren in der Stadt?

Darauf gibt es keine klare Antwort, denn jeder hat andere Vorlieben und Bedürfnisse. Legt man das Augenmerk auf reine Funktionalität und weniger auf Trends und persönliche Vorlieben, gibt es bei der Entscheidung Fixie oder Fahrrad mit Gangschaltung vier wichtige Punkte zu beachten:

  1. Deine Erfahrung als Radfahrer.
  2. Art von Stadt und Wetter.
  3. Wofür wirst du das Fahrrad nutzen.
  4. Hast du bereits ein Fahrrad mit Gangschaltung und wenn ja, was für eins.

Zunächst einmal möchten wir dir erklären, was ein Fixie ist. Bei einem Fixie handelt es sich um ein Fahrrad mit starrem Gang, ohne Freilauf, mit einem einzigen Gang und normalerweise auch ohne Bremsen. Bewegt sich das Fahrrad, bewegen sich auch die Pedale. Man muss also ständig treten und mit Gegendruck bremsen.

Erfahrung

Wenn du noch nie auf einem Rad gesessen hast oder dein Fahrrad nur gelegentlich benutzt, ist das Fixie nicht die beste Wahl, da du nicht einfach ausrollen kannst (weiterfahren ohne zu treten).

Das einfache Design der Fixies macht sie für Anfänger attraktiv, schließlich muss man nur in die Pedale treten und lenken. Aber als Neuling könnte einen das in Kurven, im Verkehr oder bei schnellen Abfahrten in Schwierigkeiten bringen.

Ein Fixie ohne Bremsen kann nur gestoppt werden, indem der Fahrer rückwärts in die Pedale tritt. Eine Technik, die Übung, Vorsicht und viel Geschick erfordert. Eine unerfahrene Person, die plötzlich bremsen muss, wird kaum um einen Sturz umhin kommen.  

Und auch wenn erfahrene Radsportler mehr Fahrkünste vorweisen können und somit Vorteile haben, müssen auch sie sich erst ans Fixie gewöhnen. 

Art von Stadt und Wetter

Fixies eignen sich hervorragend für flaches Gelände, eine hügelige und bergige Stadt mit vielen An- und Abstiegen kann also eine Herausforderung darstellen. An Steigungen muss mehr Kraft aufgewendet werden und an steilen Abfahrten, wenn man sehr schnell fährt, müssen die Füße von den Pedalen genommen werden. Man kann auch Beine und Körper einsetzen, um der Kurbelumdrehung zusätzlichen Widerstand entgegenzusetzen und das Fahrrad abzubremsen.

Das Wetter ist wichtig, aber nicht entscheidend, sofern das Fixie oder das Fahrrad mit Gangschaltung mit Schutzblechen ausgestattet werden kann. In regnerischen Gegenden ein entscheidender Punkt.

Das Kurvenfahren und Bremsen kann sich bei Regen oder auf nassem Untergrund ebenfalls schwierig gestalten. Da man die ganze Zeit in die Pedale treten und die eigenen Beine als Bremse einsetzen muss, wird das Fahrrad bei Nässe noch instabiler.

In einer fahrradfreundlichen Stadt kann man sowohl Fixie als auch Fahrrad mit Gangschaltung fahren, aber in Städten mit viel Verkehr und wenigen Radwegen ist ein Fahrrad mit Gangschaltung die bessere Wahl.

Wofür möchtest du das Fahrrad nutzen?

Auf längeren Strecken ist ein Fahrrad mit Gangschaltung bequemer und schneller. Ein Fixie bietet auf kürzeren Strecken die gleiche (oder sogar eine etwas bessere) Leistung. Benutzt du das Rad zum Pendeln und kannst es auf der Arbeit oder auf einem bewachten Parkplatz abstellen, hast du die freie Wahl. Wenn du das Fahrrad jedoch auch in der Freizeit nutzen möchtest und es an der Straße abstellen musst, ist ein Fixie oder ein billiges und unauffälliges Fahrrad mit Gangschaltung die bessere Wahl.

Was für ein Fahrrad mit Gangschaltung hast du?

Je nachdem, wie viel dir dein Fahrrad mit Gangschaltung wert ist und wie teuer es ist, kannst (und solltest) du es wahrscheinlich nicht einfach irgendwo abstellen. Selbst das stabilste Fahrradschloss dürfte Diebe nicht abhalten.

Außerdem ist bei einem Fahrrad mit Carbon-Gangschaltung beim Abschließen mehr Vorsicht geboten als bei einem Fixie.

Werfen wir also einen Blick auf die Vor- und Nachteile von Fixie und Citybikes mit Gangschaltung.

Fixie – Vorteile

  • Schlichtes Design. Ein Fixie steht für Minimalismus. Aus Sicherheitsgründen (und mancherorts auch wegen gesetzlicher Vorschriften) kannst (oder solltest du) eine Vorderradbremse anbringen – das war’s.
  • Effizienz. Die Kraftübertragung vom Pedal auf das Hinterrad ist effizienter, da die Kette immer gerade ist und nicht durch das gesamte Schaltwerk läuft.
  • Robustheit. 
  • Geringer Wartungsaufwand. Da es weder Schaltung, Bremsen, Kabel, Umwerfer oder Bremshebel gibt, ist außer dem gelegentlichen Aufpumpen der Reifen und dem Schmieren der Kette nicht viel Pflege erforderlich.
  • Preis. Fixies sind in der Regel billiger als Fahrräder mit Gangschaltung.
  • Gewicht. Lässt man diverse Komponenten weg, wiegt das Fahrrad logischerweise weniger. Dennoch gibt es auch hochwertige Räder mit Gangschaltung, die weniger wiegen als ein Fixie.
  • Großartig für flaches Terrain.
  • Man kann es abgeschlossen auf der Straße abstellen.
  • Man verschleißt und beschädigt sein Fahrrad mit Gangschaltung nicht.
  • Man trainiert seine Kraft, da man nicht schalten kann. Man muss kräftig in die Pedale treten, um loszufahren oder einen Hügel raufzukommen.

Fixie – Nachteile

  • Schlichtes Design. Für manche Menschen eher Nachteil als Vorteil.
  • Erfordert einiges an Können und Erfahrung. 
  • Steile Anstiege sind eine Herausforderung.
  • Genauso wie steile Abfahrten. Man muss die Füße bei hoher Geschwindigkeit von den Pedalen nehmen.
  • Höchstgeschwindigkeit ist abhängig von Kraft und Können.
  • Man kann sich die Knie ruinieren. Bei Knieproblemen kommt ein Fixie nicht in Frage, denn beim Anfahren aus dem Stand und beim Bremsen mit den Beinen wird viel Druck auf die Knie ausgeübt.

Fahrrad mit Gangschaltung – Vorteile

  • Gangschaltung. Du kannst dich an verschiedene Geschwindigkeiten und Terrains anpassen.
  • Multifunktionalität. Räder mit Gangschaltung sind vielseitiger als Fixies. Man kann sie in der Stadt und, je nach Fahrradtyp, auch in den Bergen, auf der Straße oder u.a. auch auf Waldwegen benutzen.
  • Geschwindigkeit. Ein Fahrrad mit Gangschaltung ist im Allgemeinen schneller als ein Fixie. Das macht sich vor allem beim Bergabfahren bemerkbar, da man schalten kann, um noch schneller zu sein.

Fahrrad mit Gangschaltung – Nachteile

  • Höherer Wartungsaufwand aufgrund der vielen Komponenten.
  • Höhere Pannenanfälligkeit. 
  • Preis. Teurer als ein Fixie, vor allem im mittleren und oberen Preissegment. Im unteren Preissegment gibt es Räder mit Gangschaltung (Renn- und Cityräder sowie Mountainbikes) zu ähnlichen oder sogar niedrigeren Preisen als Fixies.
  • Schwierig abzuschließen, vor allem mittel- bis hochpreisige Carbonräder mit Schnellspannern.
  • Magnet für Diebe, besonders die schicken und teuren Modelle.
  • Klickpedale. Man kann normale Schuhe oder Turnschuhe benutzen, Fahrradschuhe anziehen, die Pedale wechseln oder einen Adapter kaufen, um auf Flatpedals zu wechseln.

Zum Schluss noch ein paar Empfehlungen:

Wenn du dein erstes Fahrrad kaufst und dich für ein Fixie entscheidest, suche nach einem Modell, das Bremsen hat (zumindest vorne, wenn es auch hinten welche hat, umso besser) sowie ein Hinterrad mit Flip-Flop-Nabe, damit du vom Fixie auf Freilauf umschalten kannst. Auf diese Weise verwandelst du dein Fixie in ein Singlespeed und kannst jederzeit ausrollen. 

Die Wahl des richtigen Lenkers ist ebenfalls entscheidend; bei Fixies hast du die Wahl zwischen flachen(MTB-Stil), Rennrad- und Bullhornlenkern.

Egal, ob du dich für ein Fixie oder ein Fahrrad mit Gangschaltung entscheidest, denke immer auch an Helm, Licht (vorne und hinten) und Schutzbleche für regnerische Tage. 

Und natürlich solltest du auch die Verkehrsregeln beachten: Rote Ampeln sind rote Ampeln, egal ob du mit einem Fixie oder einem Fahrrad mit Gangschaltung unterwegs bist.

1 Kommentar zu “Fixie oder Fahrrad mit Gangschaltung. Was ist besser für das Fahren in der Stadt?”

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