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Wie als Radsportlerin den richtigen Sport-BH finden

Egal, ob Radsportneuling oder alter Hase, Fragen zu Kleidung, Zubehör und Ausrüstung im Allgemeinen hat wohl jeder Radsportler. Einige dieser Fragen haben wir bereits beantwortet, wie z. B., ob man Unterwäsche unter der Trägerhose tragen sollte oder nicht. Heute geht es um die häufigsten Fragen zum Thema BH und Radsport. Fragen wie: Muss ich unter dem Trikot einen BH tragen? Welche Arten von Sport-BHs gibt es? Welcher BH eignet sich am besten für den Radsport? Welche Alternativen gibt es? Im Folgenden möchten wir auf die Faktoren eingehen, die es beim BH-Kauf für den Radsport und andere Sportarten zu beachten gilt. Los geht’s:

Muss ich auf dem Rad wirklich einen BH tragen?

Einen BH zu tragen ist nicht notwendig, wird aber empfohlen. Die Entscheidung hängt hauptsächlich von der Größe deiner Brust ab. Radsportlerinnen mit kleinerem Busen können ein eng anliegendes Funktionsunterhemd unter dem Trikot tragen, das ausreichend Kompression und Komfort bietet. Viele Profis tragen Baselayer, um ein Wundscheuern der Brustwarzen zu verhindern, Schweiß vom Körper wegzuleiten und durch das Ableiten der Feuchtigkeit die Körpertemperatur zu regulieren.

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Je größer die Brust, desto eher empfiehlt sich ein Sport-BH, da er mehr Halt bietet als ein Baselayer. Ist zwar gewöhnungsbedürftig, zahlt sich auf Dauer aber aus.

Warum auf dem Rad einen BH tragen?

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Der Hauptgrund ist, die Brust zu stützen, aber es gibt auch andere Vorteile:  

  • Vorbeugung von Schmerzen. Obwohl es sich beim Radfahren um eine Sportart mit geringer bis mittlerer Belastung handelt, berichten viele Frauen (insbesondere solche mit großen Brüsten), dass das ständige Auf und Ab der Brüste während des Radfahrens Schmerzen und Unbehagen verursacht.
  • Weniger Ermüdung, mehr Leistung. Auch wenn keine Studien speziell mit Radsportlerinnen durchgeführt wurden, hat eine Studie der Universität Portsmouth mit Läuferinnen gezeigt, dass die Aktivität der Brustmuskulatur durch das Tragen eines geeigneten Sport-BHs um 55 % reduziert wird. Dies führt zu weniger Ermüdung und einem geringeren Energieverbrauch.
  • Weniger Brusterschlaffung. Fahren wir Rad, tun wir dies meist in gebeugter Haltung und es gibt keine Muskeln, die verhindern, dass die Brüste der Schwerkraft erliegen. Lediglich Haut und Ligamente halten das Fett und Hautgewebe an Ort und Stelle. Da die Bänder jedoch nicht sehr stark sind, erweist sich der durch den Einsatz eines Sport-BHs verbesserte Support hier als besonders hilfreich.
  • Mehr Komfort und Seelenfrieden. Auch wenn das heutige Schönheitsideal etwas anderes sagt: Ein großer Busen ist nicht immer gut. Viele Frauen verzichten wegen ihrer großen Brüste auf sportliche Aktivitäten. Hier bietet ein Sport-BH den nötigen Halt, damit frau sich frei und sicher bewegen kann.
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Weitere Gründe sind:

  • Absorption von Schweiß. Frauen haben mit Schweiß zwischen und unter den Brüsten zu kämpfen. Stellen, an die ein Baselayer nicht herankommt, besonders wenn die Brüste groß sind. Das Unterbrustband des Sport-BHs nimmt diesen Schweiß auf und hält die Haut dank des atmungsaktiven Gewebes trocken. Auf diese Weise kann der Körper seine Temperatur regulieren.
  • Verhindert Wundscheuern. Besonders an den Brustwarzen, die sehr empfindlich und sensibel sind.
  • Mehr Komfort und Bewegungsfreiheit. Breite, elastische Träger beugen Schulter- und Rückenbeschwerden vor. Die meisten Siroko Sport BHs verfügen über ein Racerback-Design mit weiten Armöffnungen, die Scheuerstellen an Achseln und Schultern verhindern und die Bewegungsfreiheit erhöhen, wenn die Arme zum Lenker ausgestreckt werden oder man aus dem Sattel steigt und den Körper ausbalanciert.
  • Das Trikot ausziehen. Wie bei vielen anderen Dingen im Leben haben wir Frauen es auch hier schwerer als die Männer. Sie ziehen einfach ihr Trikot aus, wenn sie eine Steigung hinauffahren, und niemand starrt sie an. Frauen sollten hier am besten einen BH druntertragen. Zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer.

Muss es unbedingt ein Sport-BH sein oder tut es auch ein normaler BH?

Ja, ein normaler BH tut es auch, ist aber nicht empfehlenswert. Vor allem, wenn man regelmäßig im Sattel sitzt. Ein normaler BH ist nicht für den Sport ausgelegt. Er bietet zu wenig Halt, die Träger sind zu schmal, das Material ist weniger atmungsaktiv (vor allem bei Baumwolle) und die Metall- und Kunststoffelemente können Beschwerden verursachen. Ein speziell für den Radsport entwickelter Sport-BH ist immer die bessere Wahl, wenn es um Komfort und Leistung geht.

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Welche Arten von Sport-BHs gibt es und welcher Sport-BH eignet sich am besten für den Radsport?

Zunächst einmal gibt es nicht den einen perfekten Sport-BH für den Radsport. Es gibt eine Vielzahl von Modellen und jede Frau muss den BH finden, der ihren Bedürfnissen am ehesten gerecht wird. Sogar ein und dieselbe Frau kann im selben Monat (wegen der Schwellung der Brüste und der Empfindlichkeit vor der Menstruation) oder im Laufe ihres Lebens verschiedene Modelle tragen. Im Laufe der Jahre vergrößert sich die Brust in der Regel durch Fettansammlungen, aber bei Radsportlerinnen, vor allem bei Profis und ambitionierten Freizeitsportlerinnen, kann es auch zu einem Fettabbau und somit zu einer kleineren Brust kommen.

Kommen wir nun zu den drei häufigsten Arten von Sport-BHs:

  1. Kompressions-BHs. Sie “komprimieren” die Brüste und drücken sie gegen den Brustkorb, um ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken. Sie haben keine separaten Körbchen, die die Brüste voneinander trennen.
  2. BHs mit Körbchen. Sie haben Cups, die jede Brust einzeln umschließen und stützen. 
  3. Kombination aus Kompressions- und Körbchen-BH. Die erste Schicht besteht aus separaten Cups für jede Brust. Die äußere aus einem Kompressionskörbchen.
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Innerhalb jedes BH-Typs gibt es verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die Eigenschaften wichtigsten sind:

  • Stützkraft. Je höher die Stützkraft ist, desto stärker die Kompression und desto geringer die Bewegung der Brust. Es gibt BHs für Sportarten mit geringer, mittlerer und starker Belastung. Rennradfahren gilt als Low- bis Medium-Impact-Sportart. MTB als Medium- bis High-Impact-Sportart (je nach Disziplin). Im Allgemeinen gilt: Je größer die Brust, desto höher sollte die Stützkraft sein und umgekehrt. Aber, wie bereits erwähnt, gibt es nicht das eine perfekte BH-Modell, das allen gleich gut passt.
  • Die Größe. Die Größen der Sport-BHs reichen in der Regel von XS bis XL. Daher ist es wichtig, vor dem Online-Kauf Maß zu nehmen. Um herauszufinden, ob der BH der eigenen Größe entspricht und die Brüste gut stützt, einfach ein paar Mal vor dem Spiegel auf und ab hüpfen. So sieht man am besten, ob das Modell die Bewegung der Brüste einschränkt oder nicht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, zwei Finger unter das Unterbrustband zu schieben. Wenn du Druck spürst, ist der BH zu klein. Kannst du die Finger zu leicht unter das Band schieben, ist der BH möglicherweise zu groß und stützt die Brust nicht richtig. Das Gleiche gilt für die Träger im Schulterbereich. Deine Brüste dürfen nicht herausquellen. Tun sie es doch, brauchst du eine Nummer größer.
  • Bügel. Sie sind nicht üblich, werden aber an einigen Sportmodellen angebracht, um einen besseren Halt zu gewährleisten. Zum Radfahren sind sie nicht zu empfehlen.
  • Herausnehmbare Kissen. Sie werden vor allem aus ästhetischen Gründen und für einen besseren Halt verwendet, führen aber auch zu mehr Wärme und Schweißbildung. Auch sie sind für den Radsport nicht geeignet.
  • Schultergurte. Um Scheuern, Wundreiben und Abdrücke auf der Haut zu vermeiden, sollten sie breit sein und vor jeder Tour richtig eingestellt werden. Es gibt verschiedene Arten von Schultergurten. Am gebräuchlichsten sind das klassische und das Racerback-Design.
  • Material. Kunstfasern (Nylon, Elasthan, Polyester) kommen wegen ihrer Elastizität, hohen Atmungsaktivität und schnellen Trocknung am häufigsten zum Einsatz. Einige Modelle enthalten auch Merinowolle. Baumwolle ist nicht zum Sport geeignet.
  • Nähte. Je weniger, desto besser. Vor allem dort, wo Druck und Bewegung am höchsten sind.

Radsport-BH-Alternativen

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Wenn du aus irgendeinem Grund (Atemprobleme, Allergie, Verwendung eines Brustgurts zur Überwachung der Herzfrequenz) keinen Sport-BH tragen kannst oder möchtest, gibt es auch andere Möglichkeiten, die den nötigen Support bieten:

  • Funktionsunterhemden. Wie bereits erwähnt, bieten eng anliegende Baselayer-Tops vielen Radfahrerinnen ausreichend Unterstützung.
  • Hochgeschnittene Trägerhosen. Es gibt nicht viele Modelle auf dem Markt, aber es ist auf jeden Fall eine Option, die man in Betracht ziehen sollte, da die Hosen mit oder ohne Trikot getragen werden können. 
  • Aerosuits. Ein eng anliegender Einteiler, der als Trägerhose und Trikot dient. Es wird empfohlen, unter dem Aerosuit ein Unterhemd zu tragen, da sich bei Kälte oder Nässe die Brustwarzen allzu deutlich abzeichnen oder durchscheinen können.
  • Tank-Tops und Crop-Tops. Solange sie eng anliegen und aus schweißabsorbierenden und atmungsaktiven Fasern gefertigt sind, sind sie eine gute Alternative zu Sportunterwäsche. Vor allem dann, wenn sie einige der oben genannten Eigenschaften erfüllen.

Fazit: Auch wenn Sport-BHs beim Radfahren nicht notwendig sind und es Alternativen gibt, wird das Tragen eines Sport-BHs dennoch empfohlen. Es gibt so viele Modelle auf dem Markt, dass Frauen mit jeder Körbchengröße einen BH finden können, der ihnen den richtigen Halt gibt und ihre Brüste schützt und sie am Körper fixiert. Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Ratgeber weiterhelfen konnten. Noch Fragen? Dann hinterlasse uns unten gerne einen Kommentar. Wir bieten dir gerne den nötigen Support.

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