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Hometrainer im Radsport: 10 Gründe, warum sie sich nicht lohnen

Du hast gerade erst mit dem Radfahren angefangen? Oder bist Schönwettersportler, der sich nur bei Sonnenschein in den Sattel schwingt? Und du fragst dich, ob es sich lohnt, dir einen Hometrainer anzuschaffen, um auch in stressigen Zeiten oder bei kaltem Wetter fit und in Form zu bleiben? In diesem Blogbeitrag möchten wir dir 10 Gründe nennen, warum sich die Anschaffung eines Hometrainers im Vergleich zu einem ganz normalen Rollentrainer – Fahrrad und die entsprechende Ausrüstung vorausgesetzt – schier nicht lohnt:

Braucht viel Platz

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Klar, auch Rollentrainer brauchen Platz, sind aber leicht zerlegbar und können in den meisten Fällen einfach zusammengeklappt und verstaut werden. Hometrainer dagegen, vor allem große und komplexe Modelle, benötigen viel Platz – in kleinen Wohnungen oder Einfamilienhäusern mit wenig Platzkapazitäten durchaus ein Problem. Es gibt nur sehr wenige Hometrainer-Modelle auf dem Markt, die sich wie Rollentrainer zusammenklappen und verstauen lassen. Einmal aufgebaut nehmen sie meist wie jedes andere Möbelstück auch einiges an Platz in Anspruch.

Hohes Gewicht und schwer zu demontieren

Sowohl Hometrainer als auch Smartbikes können recht schwer sein. Ihr hohes Gewicht sorgt zwar einerseits für die nötige Stabilität, andererseits sind sie im Vergleich zu Fahrrädern und Rollentrainern weniger mobil und schwerer zu transportieren. Wer also beim Training aus dem Fenster schauen oder gar auf dem Balkon oder im Garten in die Pedale treten möchte, braucht in der Regel mindestens einen Helfer, um den Hometrainer zu verstellen oder zu demontieren.

Preis

Wie so oft im Leben gibt es natürlich auch super günstige Hometrainer-Modelle, aber eines ist sicher: Sie können nicht einmal mit den einfachsten Rollentrainern mithalten. Hochwertige Hometrainer mit modernen Ausstattungsmerkmalen sind dagegen relativ teuer und kosten garantiert mehr als jeder Premium-Rollentrainer. Kurzum: Die Investition in einen Hometrainer lohnt sich in der Regel nicht. Vor allem dann nicht, wenn du noch gar nicht weißt, ob dir das Indoor-Training überhaupt liegt. Wenn du also bereits stolzer Fahrradbesitzer bist, investiere lieber in einen gebrauchten oder neuen Rollentrainer, um erste Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.

Unrealistisches Fahrgefühl 

Jeder Radfahrer, der schon einmal auf einem Heimtrainer oder Spinning-Bike gesessen hat, weiß, wie wenig authentisch sich der Tritt in die Pedale im Vergleich zum Fahren im Freien anfühlt. Zwar bietet auch die Kombination aus Fahrrad und Rollentrainer kein hundertprozentig realistisches Fahrerlebnis, doch da man in der Regel sein eigenes Fahrrad, seinen eigenen Sattel und Lenker sowie seine eigenen Pedale benutzt, fühlt man sich zumindest fast wie ein echter Radsportler.

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Hinzu kommt, dass das Tretgefühl bei den meisten Heimtrainern nicht annähernd dem eines echten Fahrrads entspricht, da der Widerstand bei Hometrainern durch die Reibung an den Bremsen, den Kontakt mit dem Rad oder die Drehung der Pedale erzeugt wird. Hochwertige Heimtrainer jedoch bieten einen etwas realistischeren elektromagnetischen Widerstand.

Geringer Widerstand

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Schwingst du dich schon länger regelmäßig in den Sattel, ist es recht wahrscheinlich, dass die Widerstandsstufen und Trainingsprogramme deines Hometrainers einfach nicht mehr ausreichen. Sprich, du müsstest den Widerstand schon auf Stufe 6 von 10 erhöhen, um überhaupt ins Schwitzen zu kommen. Das liegt daran, dass die meisten Heimtrainer nicht für Radsportler entwickelt wurden, sondern für Fitnesssportler und Menschen, die einfach nur ihre Ausdauer trainieren möchten. Speziell für den Radsport entwickelte Hometrainer sind zwar leistungsfähiger, aber auch teurer und benötigen viel Platz.

Nur für den Gebrauch in Innenräumen

Im Gegensatz zu normalen Fahrrädern, die sowohl drinnen (Rollentrainer erforderlich) als auch draußen benutzt werden können, können Heimtrainer nur in der Wohnung und an einem dafür vorgesehenen Platz verwendet werden, da sie, wie bereits erwähnt, nicht leicht zu transportieren und demontieren sind. Ein Rollentrainer hingegen kann sowohl drinnen als auch draußen benutzt und, wenn gewünscht, sogar mit in den Urlaub genommen werden.

Null Vielseitigkeit

Ob Mountainbike, Rennrad oder Citybike – mit dem Fahrrad lassen sich viele alltägliche Dinge bequem erledigen: Einkaufen, ins Fitnessstudio, Ausflüge mit Familie und Freunden… Und in Kombination mit einem Hometrainer kann das Fahrrad auch für das Training in den eigenen vier Wänden genutzt werden. Selbst technisch hoch komplexe Spezialfahrräder wie Downhill- und Zeitfahrräder können als Transportmittel für einfache Besorgungen genutzt werden. Die Anschaffung eines Hometrainers, der ausschließlich dem Radfahren in den eigenen vier Wänden dient, lohnt sich also nur für diejenigen, die ausschließlich drinnen trainieren möchten.

Begrenzte Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten

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Wie bereits erwähnt, trainieren die meisten Radsportler weniger gerne mit klassischen Hometrainern. Das liegt vor allem daran, dass das Fahrgefühl im Vergleich zum normalen Fahrrad weniger authentisch ist, vor allem was die Körperhaltung betrifft. Denn viele Heimtrainer haben nicht die gleichen Lenker, Sättel oder Pedale wie normale Fahrräder. Dies führt vor allem bei längeren Trainingseinheiten zu einer ungünstigen Körperhaltung, insbesondere dann, wenn sich der Heimtrainer nicht richtig an den eigenen Körper anpasst oder keine ausreichenden Einstellmöglichkeiten bietet, was leider häufig der Fall ist. Die besten Premium-Modelle unter den Heimtrainern und Smart Bikes ermöglichen zwar eine nahezu identische Körperhaltung wie auf einem normalen Fahrrad, haben aber immer noch einige Nachteile, wie z.B. einen schlechteren Q-Winkel, ein höheres Gewicht und einen höheren Preis.

Hohe Langeweilegefahr

Dieses Thema haben wir bereits in unserem Blogbeitrag über das Training auf dem Rollentrainer behandelt. Keine wechselnde Landschaftskulisse, keine Geräusche, keine Gesellschaft, kein abwechslungsreiches Terrain und keine der Herausforderungen, denen sich Radsportler normalerweise beim Training im Freien stellen müssen… Wenn Radsportler auf einem Rollentrainer trainieren, dann oft, weil sie keine andere Wahl haben. Und zum Glück gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, sich beim Tritt in die Pedale die Langeweile zu vertreiben: mit Apps wie Zwift oder Bkool, die das Indoor-Radfahren zum E-Sport haben werden lassen. Leider sind die meisten dieser Apps nur für Smartbikes verfügbar und damit für das Training auf dem Hometrainer unbrauchbar. Auf dem Hometrainer ist die Wahrscheinlichkeit also groß, dass man sich langweilt und das Indoor-Training im schlimmsten Fall irgendwann hasst – also genau das Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich wollte.

Wiederverkaufschancen und Wertverlust

Günstige Heimtrainer lassen sich leicht auf dem Gebrauchtmarkt weiterverkaufen, denn es gibt immer jemanden, der sich preiswert fit halten möchte. Durch die ständigen Angebote und Verkaufsaktionen in den Geschäften verlieren Heimtrainer jedoch exponentiell an Wert. Und je teurer und komplexer ein Heimtrainer ist, desto geringer ist die Chance, ihn weiterzuverkaufen. Wem das Radfahren in den eigenen vier Wänden also auf Dauer zu langweilig wird, der hat am Ende vielleicht ein großes, teures Gerät, das viel Platz wegnimmt und nicht einmal als Möbelstück taugt.

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Zwar hat auch die Kombination von Fahrrad und Rollentrainer einige Nachteile, allerdings fallen diese verglichen mit dem Hometrainer nicht weiter ins Gewicht. Für die überwiegende Mehrheit der Radsportler dürfte die Entscheidung für den Rollentrainer also klar auf der Hand liegen. Nun gilt es nur noch, den Rollentrainertyp auszuwählen, der am besten zu den eigenen Bedürfnissen und Lebensbedingungen passt.

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