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Sind selbsttönende Sportbrillen radsportgeeignet?

Selbsttönende Brillen sind vielseitig und das lässt sie zur perfekten Wahl für den Radsport werden, bei dem man wetter- und umgebungsbedingt wechselnden Lichtverhältnissen ausgesetzt ist. In diesem Beitrag werden wir einige der häufigsten Fragen zu diesem Brillentyp beantworten. Los geht’s:

Was sind selbsttönende Radsportbrillen und wie funktionieren sie?

Die Gläser selbsttönender Radsportbrillen werden je nach Intensität der ultravioletten Strahlung durchsichtiger oder dunkler. Wenn es sehr sonnig ist, werden sie dunkler, bei Schatten werden sie wieder durchsichtig. Aber keine Sorge, denn ob durchsichtig oder dunkel, die Gläser filtern UVA- und UVB-Strahlung zuverlässig heraus. Einzig und allein die durchgelassene Lichtmenge variiert. 

Dieser Effekt wird durch Moleküle erzielt, die ihre Struktur verändern, sobald sie UV-Strahlung ausgesetzt sind. Kurzum: Sobald das Molekül Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung exponiert ist, findet eine chemische Reaktion statt, bei der die Bindung zwischen Kohlenstoff- und Sauerstoffatomen aufgebrochen wird. Dieser Prozess ist reversibel und sobald weniger Sonnenlicht/UV-Strahlung auf das Brillenglas trifft, kehrt dieses in seinen ursprünglichen durchsichtigen Zustand zurück. Pure Magie.

Wie lange brauchen selbsttönende Brillengläser, um ihre Farbe zu ändern oder zu reagieren?

Die Übergangsdauer vom hellsten zum dunkelsten Zustand ist abhängig von der Brillenglasqualität. Je schneller das Glas die Farbe wechselt, desto hochwertiger ist es. Bei den besten Modellen dauert es etwa 1 Minute, wobei die Ergebnisse je nach Lichtverhältnissen variieren können. Ein Tunnel ist nicht das Gleiche wie ein Weg, auf dem sich Sonne und Schatten abwechseln.

Der Übergang kann schneller oder langsamer stattfinden, erfolgt aber immer sukzessive, niemals abrupt. Wenn man darüber nachdenkt, was in 1 Minute alles auf dem Fahrrad passieren kann, mag sogar das zu lang erscheinen. Aber hey, auch die moderne Technologie hat ihre Grenzen. Alles in allem jedoch bieten selbsttönende Radsportbrillen eindeutig mehr Vor- als Nachteile.

Wie dunkel sind selbsttönende Brillen?

Ein selbsttönendes Brillenglas ist nicht so dunkel wie ein normales Glas. Ein normales Glas hat einen tiefschwarzen Ton, der die Augen verdeckt und mehr Licht blockt. Ein selbsttönendes Brillenglas ist rauchig schwarz und man kann die Augen sehen.

Die besten Brillengläser erlauben größere Variationen in Sachen Lichtdurchlässigkeit (VLT). Sie reichen von Kategorie 0 bis Kategorie 4, wobei Kategorie 0 das meiste Licht durchlässt und Kategorie 4 das meiste Licht blockt. Selbsttönende Brillengläser lassen in fast durchsichtigem Zustand ca. 43-80% des Sonnenlichts durch (Kategorie 1) und im abgedunkelten Zustand nur 8-18% (Kategorie 3). 

Wann sollte man selbsttönende Radsportbrillen verwenden?

MTBler sind wohl diejenigen, die am meisten von selbsttönenden Radsportbrillen profitieren, da sie in Geländen unterwegs sind, in denen sich die Lichtverhältnisse schnell und radikal innerhalb weniger Minuten ändern können. So müssen sie zum Beispiel in einem Wald mit schlechten Lichtverhältnissen ihre selbsttönende Radsportbrille nicht abnehmen und vermeiden so, die Kontrolle über das Fahrrad zu verlieren oder Fremdkörper ins Auge zu bekommen.

Auf der Straße und in den Bergen sind selbsttönende Radsportbrillen von Nutzen, wenn man sehr früh oder sehr spät losfährt, wenn die Sonne nicht scheint oder wenn man erst nachts zurückkommt. Hier sind photochrome Radsportbrillen viel besser als normale, weil man sie nicht abnehmen muss. Und Folgendes kennen sicher alle Radsportler: Gerade dann wenn man keine Sportbrille trägt, tränen die Augen und man wird von Insekten attackiert, die nur auf diesen Moment gewartet zu haben scheinen.

Und zu guter Letzt eignen sich selbsttönende Brillen auch perfekt für bewölkte Tage oder solche, an denen das Licht nur kurz durchbricht. Photochrome Brillen sind außerdem bei leichtem Regen nützlich, da man mit ihnen besser sehen kann als mit normalen Brillen. Bei sehr wenig Licht oder schlechter Sicht, wie z. B. bei Nebel oder Sprühregen, kann man auf verschiedenfarbige selbsttönende Brillen zurückgreifen, die durch höheren Kontrast mehr Sehschärfe bieten und so die Augen schonen.

Gibt es polarisierte selbsttönende Radsportbrillen?

Ja, es gibt auch selbsttönende Highend-Brillen, die polarisiert sind und so gegen Blendeffekte wirken. Und suchen musst du sie nicht lange – wir haben polarisierte selbsttönende Brillen in unseren Siroko Kollektionen.

Was sind die Nachteile von selbsttönenden Radsportbrillen?

Einige davon wir bereits erwähnt. Der erste ist, dass der Wechsel nicht sofort stattfindet. Man kann also in einen Tunnel gehen und wenn man wieder herauskommt, hat sich das Glas kaum verändert. 

Allerdings wäre das auch bei einer normalen Sportbrille so und selbsttönende Brillen bieten eine größere Spannbreite in Sachen Lichtdurchlässigkeit. Und ist es nicht ohnehin so, dass auf  einen Tunnel meist der nächste folgt?

Ein weiteres Problem ist, dass selbsttönende Kunststoffgläser – hergestellt aus Triacetatzellulose (TAC) oder Polycarbonat (PC) – mit der Zeit ihre Eigenschaften verlieren, jedoch reden wir hier von einem recht langen Zeitraum, circa 2-3 Jahren. Seien wir ehrlich, bevor die Gläser abgenutzt sind, hast du schon die nächste Brille. Mineralische selbsttönende Brillengläser halten ein Leben lang, sind aber auch schwerer, viel teurer, empfindlich und nicht zum Radfahren empfohlen.

Außerdem schwächeln manche selbsttönende Brillen bei Extremtemperaturen, da einige ihrer Verbindungen sowohl thermo- als auch photochrom sind. Das bedeutet, dass das Glas bei einer bestimmten Temperatur womöglich durchsichtig bleibt und sich nicht verdunkelt oder umgekehrt. Aber keine Sorge! Erstens geht es um sehr hohe oder sehr niedrige Temperaturen. Und zweitens sind hochwertige selbsttönende Brillengläser nicht temperaturempfindlich und funktionieren  auch unter extremen Bedingungen einwandfrei, das haben unsere Tests gezeigt. 

Wir hoffen, dass dieser Artikel deine Fragen zu selbsttönenden Brillen beantworten konnte und dir dabei hilft zu erkennen, wie gut sie sich fürs Mountainbiking und den Straßenradsport eignen.

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